Vorfrühlingsimpressionen
Der Garten erwacht aus dem Winterschlaf. Ein paar Eindrücke aus dem ersten Quartal.








Der Garten erwacht aus dem Winterschlaf. Ein paar Eindrücke aus dem ersten Quartal.
Nachdem wir klassische Komstposthaufen und Wurmkisten ausprobiert haben, ist als Winterexperiment 2021 die Heißrotte dran. Im Prinzip ähnelt unsere Heißrotte einem Kompostbeet, im Inneren sorgt aber viel Pferdemist für Wärme und nach außen dämmt eine dicke Schicht Schafwolle. Durch die hohe Temperatur soll das Material in nur einem Jahr zu Humus verrotten.
Wir begannen mit einer Schicht Stroh und legten eine Schicht Holzhäcksel darauf. Dann wurde geschnippelt: Alles was sich an vertrocknendem Kraut auf den Beeten angesammelt hatte, wurde klein geschnitten und aufgehäuft. Dazwischen kamen mehrere Schichten Pferdemist und halbreifer Kompost aus dem klassischen Komposthaufen.
Zum Schluss deckten wir den Haufen mit Schafwolle ab. So bleibt er innen feucht und warm, während draußen der Winter vorbeizieht. Im Frühling werden wir mal schauen, was sich unter dem Wollberg entwickelt hat.
Die Schulklasse 7H2 von der Albert-Einstein-Schule hat sich Gedanken darüber gemacht, was Menschen und ihre Gemeinschaft wirklich ausmacht. Sie haben gebaut und gemalt und ihre Werte als wetterfesten, quietschbunten Baum gestaltet. Das Kunstwerk war über den Sommer im Mitmachgarten ausgestellt. Jetzt ist es ein paar Meter weiter in den Park der Sinne umgezogen. Wir zeigen noch einmal die schönsten Werte.
Es summt wieder im Garten! im Mai sind zwei neue Bienenvölker bei uns eingezogen. Ihre Erkundungsflüge durch die neue Umgebung füllen die Luft mit Leben. In den nächsten Tagen werden sie sich hoffentlich beruhigen und zum Tagesgeschäft übergehen.
Endlich ist es warm genug, um die Tomatenpflanzen ins Freie zu lassen. Dafür wurden Löcher in das „Bolzumer Beet“ – den strohbedeckten Pferdemisthügel – gegraben und mit Kompost gefüllt. Jede Pflanze bekommt etwas Urgesteinsmehl und eine Stange zum Anbinden. Das Stroh schützt nach unten den Boden vor Austrocknung und nach oben die Blätter vor Fäulnis.
Kulturpflanzen, über Jahrtausende gezüchtet, haben mit ihren Wildformen kaum noch etwas gemein. Als uraltes Kulturgut sollten sie wie eine „genetische Allmende“ jedem zur freien Verfügung stehen. Um eine frei lizenzierte Sortenvielfalt zu schaffen und für die Zukunft zu sichern, gibt es Open Source Seeds.
Die Open Source Gardens aus Berlin haben uns im Rahmen ihrer Frühlingskampagne #ConnectingGardens eine Auswahl freier Samen geschenkt. Vielen Dank dafür! Im Frühjahr sind unsere Fensterbretter schon ziemlich voll mit Anzuchttöpfen, doch für Freiheit ist immer ein Platz frei. Heute haben sich ein paar Mitmachgärtner:innen im Garten getroffen, um die Samentütchen aufzuteilen.
Bei der Gelegenheit konnten wir gleich die Wege auf den Langbeeten freiräumen und neu mit (anderswo geretteten) Holzhäckseln streuen. Die Gitterbox mit den (vom Biomarkt geretteten) Gemüseresten ist auch schon halb voll, so dass das Experiment Heißrotte langsam konkret wird.
Mit dem Februar ging der Bodenfrost vorüber. Nix wie raus, die Frühbeete auffüllen! Unter die vorhandene Erde musste frischer Pferdemist. Wie kommt der nach unten? Mit Abstand und Masken schaufelten wir die Erde raus, füllten eine Schicht Mist in die Kästen, dann dieselbe Erde gemischt mit reifem Kompost wieder hinein. Auch das Hügelbeet konnten wir mit etwas Kompost auffrischen.
In einem Frühbeet legten wir dabei den Knollensellerie frei, den wir im Herbst dort eingelagert hatten. In der trockenen Erde blieb er schön frisch und war selbst Ende Februar März noch wie neu. Auf den Langbeeten stand der Feldsalat schon viel zu dicht, hier hieß es: Pikieren durch Ernten!
Was den Kompost angeht werden wir uns, nach dem Terra-Preta-Workshop im letzten Jahr, mit Heißrotte befassen. Dafür sammeln wir abends die Gemüsereste von einem Bioladen in der Nähe ein und lagern sie in einer offenen Gitterbox. So bleibt das Material frisch, bis der Rotteprozess kontrolliert beginnt.
Über uns
Der Laatzener Mitmachgarten ist ein Permakultur-Projekt am „Park der Sinne“. Hier kann jeder mitgraben, mitpflanzen, mitgießen, miternten.
Wir treffen uns jeden Donnerstag ab 17:00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit im Gemüsegarten. Ihr findet uns über den kleinen Weg hinter dem Kiosk „Gartenhaus“ im Park, oder über den Parkplatz des ehemaligen IBM-Clubs.
Jeder ist willkommen, donnerstags spontan dazu zu kommen. Weder Anmeldung noch Vorkenntnisse sind erforderlich.
Regelmäßige Termine
Jeden Donnerstag, ab ca. 17:00 Uhr – Offenes Gartentreffen (großes Team)