Der Frühling kommt immer so plötzlich

Kaum hat man sich an den “Winterschlaf” gewöhnt, klopft plötzlich der März an die Tür. Gemüsepflanzen müssen auf der Fensterbank vorgezogen werden. Die Ackerbohnen müssen in den Boden, Insektenweide darf ebenfalls raus.

Auch in diesem Jahr arbeiten wir wieder mit dem NABU Laatzen zusammen. Die AG Fledermausschutz hat Nachtblüher ausgesät, die Insekten anziehen und somit Fledermäuse füttern sollen. Nachtaktive Insekten können sich in Siedlungen kaum vermehren, da sie zu schnell von einer Straßenlaterne geblendet werden und orientierunglos kreisen, bis sie verhungern. Mit ihnen verschwinden auch die Fledermäuse.

Im Mitmachgarten ist es nachts weitgehend dunkel. Punktförmige Lichtquellen, die für Nachtschwärmer regelmäßig zur Todesfalle werden, gibt es hier nicht. Daher liegt es nahe, dem empfindlichen System von Fledermäusen, Insekten und Nachtblühern hier eine Chance zu geben.

Viele der nachts blühenden Kräuter sind essbar, z.B. Oregano und Melisse. Später im Jahr werden einzelne Pflanzen in Töpfe umgesetzt und an NABU-Infoständen verteilt. Ziel ist, möglichst viele Balkons mit doppelt nützlichen Kräutern auszustatten. Nachts füttern sie Insekten und damit indirekt Fledermäuse, tagsüber werden sie als Gewürz oder Tee in der Küche genutzt. So wird Artenschutz nicht mit erhobenem Zeigefinger vermittelt, sondern als klarer Gewinn: Du bekommst Küchenkräuter und einen bunten Balkon, indem du der Natur hilfst.

Bernd, Jürgen und Coco vom NABU bereiten eine Beetreihe vor und säen fledermausfreundliche Nachtblüher.
Links keimen Chili-, rechts Tomatenpflanzen.
Vorsichtig wagen sich die Keimlinge der Inkagurke aus den Kernen.