Jugendarbeit im Kleingarten

von Angela und Andreas Calovius

Wer kennt nicht die wunderschönen Kinderfeste der Kleingärtner. Ob beim Ostereiersuchen, im Sommer, an Halloween oder bei der Weihnachtsfeier mit Weihnachtsmann und so weiter und so weiter.

Aber das ist noch lange nicht alles, was die Kleingärtner an Jugendarbeit zu bieten haben. Meist sind es Kinder im Alter von 5-12 Jahren, die das Gärtnern für sich entdecken. Da es in der Gruppe mit Gleichgesinnten viel mehr Spaß macht, gibt es in vielen Kleingartenanlagen einen Garten nur für Kinder. Hier dürfen sich die Kinder unter Anleitung eines Jugendleiters so richtig ausprobieren. Und es gelten die Regeln der Kinder.

Warum muss immer alles in Reih‘ und Glied wachsen? So bunt durcheinander ist doch viel schöner. Jedes Kind bekommt sein eigenes Beet und darf nach Herzenslust pflanzen und säen.
Natürlich gehört neben dem Beobachten und späteren Naschen auch die Pflege dazu, wie das Gießen und Unkraut jäten. Wie schon erwähnt jeder ist hier für sein Beet selbst verantwortlich. Wer große Kartoffeln, Radieschen oder Möhren ernten möchte, der muss sie auch pflegen. Die Konkurrenz im Nachbarbeet ist groß. Aber der Erfolg am Ende eines Gartenjahres macht die Kinder unheimlich stolz.

Wer so etwas als Kind erfahren und erleben durfte erinnert sich ein paar Jahre später gerne daran zurück. Bei vielen entsteht das Bedürfnis, diese Erfahrungen wieder weiter zugeben.
Dafür lassen sich bei der Deutschen Schreberjugend Jugendliche ab 14 Jahren zum Jugendleiter ausbilden. Ein Kurs mit einer Ersten-Hilfe Ausbildung am Kind, Einweisung in Rechte und Pflichten in der Jugendarbeit und viele weitere Gebiete die für die Jugendarbeit wichtig sind, ist dafür Pflicht.
Wird dieser Kurs erfolgreich abgeschlossen, bekommt man als Bescheinigung die sogenannte JULEICA(Jugend-Leiter-Card). Diese muss alle 3 Jahre durch einen Kurs aufgefrischt werden.

Zum Artikel über Angela und Andreas in der “Einblick”, der Sonderausgabe unserer Verbandszeitschrift “Im Blick” geht es hier.

Lustige Anekdoten aus der Jugendarbeit

(aus einer Gruppenstunde der Schreberjugend Lüneburg)

Wie schon erwähnt haben die Kinder in ihrem Beet Kartoffeln gepflanzt. Sie gaben sich damit sehr viel Mühe. Sie krochen auf allen vieren, um die Kartoffeln einzubuddeln, wie sie das nannten. Als die Pflänzchen aus der Erde hervorschauten, wurden sie vorsichtig angehäufelt, gegossen und so weiter Alles in allem eine Menge Arbeit.

Aber nun dauert es auch so seine Zeit bis die Kartoffeln reif zum Ernten sind, und dummerweise lagen auch noch die Sommerferien dazwischen. Da viele Kinder in den Ferien vereisen wollten, baten sie mich die Pflege der Kartoffeln zu übernehmen. Das tat ich dann auch gern. Nun weiß ich natürlich, dass Kartoffeln zum ernten bereit sind, wenn das Kraut verwelkt ist, nur ob die Kinder das auch wussten?
Die Ferien waren vorbei und wir trafen uns wieder zu unserer Gruppenstunde, als mir viele lange Gesichter gegenüberstanden. Ich versicherte den kleinen Gärtnern, dass ich ihre Beete wirklich alle gepflegt hatte, aber angesichts des verwelkten Kartoffelkrautes bekam ich kein Lob. Ich versuchte sie zu trösten aber es half nichts.

Schließlich machte ich ihnen den Vorschlag das verwelkte Kraut rauszuziehen und auf den Kompost zu werfen, innerlich musste ich schon lachen und freute mich auf die Gesichter der Kinder wenn sie das Kraut herausziehen würden. Völlig lustlos fingen dann auch die ersten Kinder an das Kraut zu „ernten“. Plötzlich entdeckte eines der Kinder unten am Kraut eine Kartoffel und war sehr froh darüber. Stolz wurde die Kartoffel von allen beäugt. Schließlich kamen die Kinder auf die Idee in der Erde nachzuschauen, ob dort vielleicht noch mehr Kartoffeln waren.

Nun ging die Buddelei richtig los und aus allen Ecken des Gartens war zu hören:

„Ich hab noch eine, ich auch, ich auch ….!“

So ging das noch eine ganze Weile und der Garten sah aus, als ob wir Wildschweinbesuch gehabt hätten. Schwerbepackt und überglücklich gingen die Kinder an diesem Tag nach Hause. Stolz erzählten sie jedem, dass die Kartoffeln unter der Erde wachsen. Und auch ich ging sehr stolz nach Hause.
Angela Calovius

Eine weitere lustige Begebenheit ereignete sich, als wir alle im Garten saßen und bei der Vogelzählung des NABU mitmachen wollten. Wie gesagt, wir saßen mitten in unserem Garten, jedes Kind mit Papier und Bleistift gewappnet. Auf dem Tisch lag ein Poster auf dem die verschiedenen Vögel abgebildet waren.

Nun warteten wir und warteten, aber es war kein Vogel zusehen. Ich versuchte es damit zu erklären, dass das Wetter an diesem Tag nicht besonders schön war. Aber die Kinder hatten eine ganz andere Erklärung.

“ Egon“ war schuld. Egon war die Vogelscheuche, die wir in einer der Gruppenstunden zuvor gebastelt hatten. Und Egon tat seine Arbeit gut .Wir zählten an diesem Tag keinen einzigen Vogel.
Angela Calovius

Experiment

Sicher hast du beim Obstessen gemerkt, dass einige Früchte Kerne haben. Stecke diese Kerne doch einfach mal in einen Blumentopf oder in den Balkonkasten, halte die Erde immer schön feucht und schau einfach was daraus wird.

Regenwetter — na und!

Es regnet draußen und Du hast Langeweile? Warum? Bau Dir doch mal ein Regenorchester. Du brauchst dazu verschiedene große und kleine Gefäße. Zum Beispiel eine alte Wanne, einen Eimer, Becher, Gläser und was sich alles so finden lässt. Stelle sie nun mit dem Boden nach oben in den Regen und höre einfach zu. Angela Calovius

Basteltipp

Graskopf:
Du brauchst dazu: einen Nylonstrumpf, eine Hand voll Grassamen, Sägespäne, Wackelaugen, Gummiband, ein kleines Glas, eine Schale mit Wasser

Nimm den Strumpf und leg zuerst die Grassamen hinein. Dann fülle die Sägespäne oben auf, bis der Strumpf ein wenig prall ist. Nun knote ihn zu. Achte darauf, dass noch ein Stück von dem Strumpf unten übersteht. Damit nimmt er später das Wasser auf. Mit dem Gummiband kannst Du nun eine Nase abbinden. Achte aber darauf, dass die Grassamen die Haare bilden sollen und somit nach oben müssen. Damit unser Graskopf schauen kann, ob seine Haare schon wachsen, braucht er natürlich auch noch Augen. Klebe sie einfach auf oder fixiere sie mit kleinen Stecknadeln. Nun lege den Graskopf in eine Schale mit Wasser und lass ihn vollsaugen .Dann stelle ihn in das Glas und an einen Fensterplatz. Nach ein paar Tagen wachsen die Haare und Du kannst ihn auch frisieren. Viel Spass
Angela Calovius